Die Allergen-Immuntherapie (AIT) sollte nur von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden, die Erfahrung mit der Behandlung allergischer Erkrankungen haben.
DECEMBER 12 2024
Behandlung von allergischer Rhinitis und allergischem Asthma
Wenn Ihre Patientinnen oder Patienten trotz Behandlung mit symptomlindernden Medikamenten immer noch unter der Symptomatik einer Atemwegsallergie leiden, könnten Sie eine Allergen-Immuntherapie in Erwägung ziehen.
Ihre Behandlungsoptionen
Mit einer Allergen-Immuntherapie (AIT) wird die Ursache einer allergischen Erkrankung behandelt. Die AIT kann zu nachhaltiger Besserung führen, weil das Immunsystem durch die Behandlung lernt, spezifische Allergene besser zu tolerieren.
Es gibt zwei Möglichkeiten der Behandlung von allergischer Rhinitis, die beide für eine Linderung sorgen können:
Symptomatische Behandlung
Symptomatische Behandlungen werden in der Regel angewendet, um die typischen Symptome bei allergischer Rhinitis und allergischer Rhinokonjunktivitis zu lindern. Die Symptome können reduziert werden, solange das Medikament eingenommen wird. Symptomatische Medikamente haben aber keine nachhaltige Wirkung und es findet im Unterschied zur Allergen-Immuntherapie keine Toleranzinduktion statt. 1 Die meisten Arzneimittel für eine symptomatische Behandlung (Antihistaminika, nasale Steroide und abschwellende Mittel) sind in Apotheken rezeptfrei erhältlich. 2
Allergen-Immuntherapie (AIT)
Durch die AIT entwickelt das Immunsystem eine höhere Toleranzschwelle gegenüber spezifischen Allergenen. Erreicht wird die Toleranzentwicklung durch wiederholte Verabreichung definierter Mengen des jeweiligen Allergens. Diese Behandlung hat im Idealfall eine langfristige Wirkung und erzielt eine nachhaltige Besserung, die noch Jahre nach der Behandlung anhalten kann.2 Der Hauptunterschied zwischen symptomatischer Behandlung und der AIT besteht darin, dass durch die Immuntherapie Toleranz induziert und der Krankheitsverlauf positiv verändert werden kann.1
Aktuelle Daten bestätigen nicht nur, dass die Allergen-Immuntherapie bei allergischer Rhinitis eine nachhaltige Wirkung hat, die auch nach Ablauf der Behandlung anhält, sondern deuten auch darauf hin, dass sie bei der Behandlung und möglicherweise der Vorbeugung von allergischem Asthma eine wichtige Rolle spielt.1,2
Was macht den Unterschied?
Die Allergen-Immuntherapie (AIT) ist die einzige Behandlungsform, die kausal den natürlichen Verlauf allergischer Krankheiten günstig beeinflussen kann. Sie kann binnen weniger Monate zu einer Besserung der Symptome und zu einem nachhaltigen Nutzen führen. Im Gegensatz dazu lindern symptomatische Arzneimittel, wie beispielsweise Antihistaminika und Kortikosteroide, Allergiesymptome nur, solange das betreffende Arzneimittel eingenommen wird. Deswegen kann sich mit diesen Medikamenten keine nachhaltige Wirkung entfalten.
Diagnose von allergischer Rhinitis und allergischem Asthma
Allergische Rhinitis kann sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Die Diagnose einer Rhinitis basiert nach ARIA (Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma) auf zwei Parametern: dem Schweregrad und der Dauer der Erkrankung. Für Asthma basiert die Klassifizierung nach GINA auf der benötigten Menge an Bedarfsmedikation zur Kontrolle der Symptome.
Allergische Symptome können unterschiedliche Schweregrade haben
Allergische Rhinitis und allergisches Asthma zusammen behandeln
Mit zunehmender Sicherheit ist davon auszugehen, dass es sich bei allergischer Rhinitis und allergischem Asthma nicht um zwei gesonderte Leiden handelt, sondern dass sie Ausprägungen derselben Krankheit sind, die durch Kontakt mit einem Allergen – meist Gräser- oder Baumpollen oder Hausstaubmilben – ausgelöst werden.
Patientinnen und Patienten mit allergischer Rhinitis laufen Gefahr, Asthma zu entwickeln
Die Hälfte aller Allergiepatientinnen und -patienten leidet sowohl an allergischer Rhinitis als auch an allergischem Asthma. Außerdem gelten von allergischer Rhinitis betroffene Personen als stark gefährdet, mit der Zeit Asthma zu entwickeln.3
Aufgrund ihrer anatomischen und funktionellen Verbindung und der gemeinsamen Pathophysiologie, den entzündlichen Veränderungen der oberen und unteren Atemwege, werden beide Leiden als ein und dieselbe Krankheit angesehen („one airway – one disease“), was zu einer einheitlichen Herangehensweise bei der Diagnostik und Therapie der eigentlichen Ursache von beiden, nämlich der zugrundeliegenden Allergie führt.3
Umprogrammierung des Immunsystems
Studien zeigen, dass eine Allergen-Immuntherapie die Immunreaktion des Körpers auf Allergene tatsächlich so umprogrammieren kann, dass der Nutzen auch zwei Jahre nach Ende der Behandlung noch anhält.1,2
Aufgrund ihrer anatomischen und funktionellen Verbindung und der gemeinsamen Pathophysiologie, den entzündlichen Veränderungen der oberen und unteren Atemwege, werden beide Leiden als ein und dieselbe Krankheit angesehen („one airway – one disease“), was zu einer einheitlichen Herangehensweise bei der Diagnostik und Therapie der eigentlichen Ursache von beiden, nämlich der zugrundeliegenden Allergie führt.3
Die Ergebnisse der fünfjährigen pädiatrischen klinischen GAP-Studie (GAP = GRAZAX® Asthma Prevention) konnten zeigen, dass GRAZAX® der Entwicklung von Asthmasymptomen bei Kindern vorbeugt.4
- ARIA guideline 2019: treatment of allergic rhinitis in the German health system – PMC (nih.gov)aBousquet J et al. Allergy 2008; 63 (Suppl 86): 8-160.
- NHS Choices. Allergic rhinitis: treatment. Verfügbar auf: https://www.nhs.uk/conditions/allergic-rhinitis/
- Valovirta E, ed. EFA book on respiratory allergies. Brüssel: European Federation of Allergy and Airways Diseases Patients’ Association, 2011.
- Valovirta E et al. J Allergy Clin Immunol 2018; 141 (2): 529-38.
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