DECEMBER 12 2024
Wer sollte eine Allergen-Immuntherapie anbieten?
Die Allergen-Immuntherapie (AIT) sollte nur von Ärztinnen und Ärzten durchgeführt werden, die Erfahrung mit der Behandlung allergischer Erkrankungen haben und auf allergische Reaktionen sofort reagieren können.
Start der Behandlung
Bei der Auswahl eines Präparats sollten laut der aktuellen Leitlinie der allergologischen Fachgesellschaften zugelassene Allergenpräparate mit dokumentierter Wirksamkeit und Sicherheit (nach Standards der World Allergy Organization (WAO)- oder der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA), bevorzugt eingesetzt werden.
Darüber hinaus raten die Weltgesundheitsorganisation und die ARIA-Initiative (ARIA = Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma) die folgenden Aspekte abzuwägen, bevor Ärztinnen und Ärzte eine Entscheidung treffen, ob eine Patientin oder ein Patient eine Allergen-Immuntherapie erhalten soll:
Diagnose:
- Nachweis einer IgE-vermittelten Erkrankung durch positive Hauttests und/oder das Vorhandensein von serumspezifischem IgE
- Klinischer Zusammenhang zwischen dem identifizierten Allergen und den Symptomen
- Ausschluß anderer Auslöser, die zu den Symptomen beitragen können
- Beurteilung des Schweregrads und der Dauer der Symptome, einschließlich ihrer Auswirkungen auf die Lebensqualität
- Beurteilung der Lungenfunktion, um Patientinnen und Patienten mit schwerem Asthma ausschließen zu können und Überwachung der Lungenfunktion mittels Peak-Flow-Meter
Behandlung:
- Ausschöpfung aller möglichen Karenzmaßnahmen
- Beurteilung des Einsatzes einer symptomatischen Therapie
- Prüfung, ob standardisierte oder hochwertige Behandlungen für eine spezifische Allergen-Immuntherapie verfügbar sind
- Prüfung von Kontraindikationen, die einer Behandlung im Wege stehen könnten (aufgelistet in der jeweiligen Fachinformation)
- Darüber hinaus sollten weitere Faktoren, wie z. B. der Beruf der Patientin bzw. des Patienten bei der Entscheidung, ob eine Allergen-Immuntherapie geeignet ist, berücksichtigt werden
- Die potenzielle Wirksamkeit der Behandlung sollte anhand der verfügbaren klinischen Nachweise beurteilt werden
Es wird zudem nahegelegt, dass Ärztinnen und Ärzte in der Behandlung und auch in der Beobachtung von Nebenwirkungen sowie ggf. notwendigen Reaktionen angemessen geschult sein sollten.1
Studien zeigen, dass eine frühzeitige Behandlung allergischer Kinder mittels Allergen-Immuntherapie der Entwicklung allergischen Asthmas vorbeugen kann.